Nachruf für Lutz Schulman
Nach langem Ringen mit einer ganzen Reihe tückischer Erkrankungen ist am Sonntag, den 6. Juli, unser ehemaliges Vorstandsmitglied Lutz Schulmann gestorben. Lutz Schulmann war echter Wiesbadener, war hier zur Schule gegangen und hatte hier sein Abitur gebaut. Ausgestattet mit einem Magister-Studium in Politik, Publizistik und Geschichte in Mainz hat er sein gesamtes Berufsleben lang journalistisch gearbeitet. Die Vielfalt seiner Fachgebiete ist beeindruckend.
Er verstand viel von Gastronomie und Wein, kannte sich beim Thema Mobilität ebenso gut aus, wie er stundenlang und sachkundig über Energiepolitik debattieren konnte. Mutig hatte er sich schon Anfang der neunziger Jahre selbstständig gemacht. Sein Firmenname „LS Journalismus“ wurde sein Markenzeichen, das für die Qualität seiner Inhalte stand und ihm von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bis zum Zweiten Deutschen Fernsehen viele renommierte Kunden bescherte. Schulmann konnte professionell zwischen Public Relations und originärem Journalismus unterscheiden und war in beidem bewandert.
In den Presseclub trat Lutz Schulmann 2010 ein. Sein Organisationstalent und seine kommunikativen Fähigkeiten blieben dort nicht unentdeckt. 2016 wurde er als Beisitzer in den Vorstand gewählt, 2017 rückte er als Stellvertreter an die Seite von Stefan Schröder. Seitdem engagierte sich Schulmann vielfältig bei Veranstaltungen als Moderator oder Organisator. Lutz hatte den Schalk im Nacken, sein hintergründiger Humor überraschte, er war gespickt mit Selbstironie. Besonders wichtig waren ihm die Partnerschaftsvereine Wiesbadens, die Beziehungen zu Polen waren ihm eine Herzensangelegenheit. Das ist wörtlich zu nehmen, denn er heiratete die aus Polen stammende Aneta Stelmachowski, seine große Liebe.
Vor fünf Jahren begann ein Martyrium, das mit einem unglücklichen Sturz bei Glatteis anfing. Vor drei Jahren musste er deshalb seine Position im Presseclub aufgeben. Das Paar zog im vergangenen Jahr nach Görlitz nahe der polnischen Grenze. Von dort hielt er noch Kontakt zu alten Freunden in der Heimat. Zuletzt, kurz nach seinem 70. Geburtstag im Mai dieses Jahres, traf ihn die Diagnose einer besonders hartnäckigen Krebserkrankung. Seinen tapferen Kampf hat Lutz jetzt aufgeben müssen. Wir sind tief betroffen von seinem Ableben und trauern mit seine Ehefrau Aneta.
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