Kiel, Kiew und der Krieg - ZDF-Kollege Henner Hebestreit zu Gast im Presseclub
Kiel, Kiew - gibt es außer den Anfangsbuchstaben eine Verbindung zwischen Kiel und Kiew? Die Antwort des Gastes auf die Frage von Moderatorin Barbara-Maria Birke verblüffte. In beiden Städten seien die Wikinger gewesen, antwortete Henner Hebestreit gedankenschnell. Mit diesen beiden Städten sind die Orte beschrieben, die das Leben des Journalisten seit mehr als zehn Jahren bestimmen. Der 58 Jahre alte gebürtige Hamburger arbeitet seit 2012 als Korrespondent für das ZDF im Studio Kiel.
Vor zwei Jahren übernahm er die Studioleitung. Einem größeren Kreis von Zuschauern ist Hebestreit durch seine Reportagen und Dokumentationen bekannt, die er aus dem Krisen- und Kriegsgebiet Ukraine gefertigt hat. Acht Mal hat er das Land besucht und immer wieder neue Perspektiven gefunden. Zum Berichtsgebiet des Kieler Studios gehört auch Skandinavien, ein spannendes Terrain. Aber die internationalen Krisen angefangen mit der Ukraine über die Regierung Trump bis zum Gaza-Krieg lenkten den Fokus der Nachrichten eher weg von dieser Region, berichtet Hebestreit beim Jour fixe mit Moderatorin Birke. In Kiew, Odessa oder Lemberg erstaunt, dass das Leben sich dort fast wie im Frieden abspiele. So schwärmt er von den wunderbaren Kuchen, die es dort zu kosten gebe. Aber er habe erlebt, dass Frontkämpfer beim Heimaturlaub mit dieser Normalität nicht klargekommen seien. Fragen nach seiner eigenen Befindlichkeit weicht der eloquente Gast eher aus. Manchmal, so gesteht er aber, müsse man bewusst wegschauen. Wenn zum Beispiel Videos von Bombenopfern in ausgebrannten Häusern gezeigt würden. Wer meint, den Namen Hebestreit schon mal gehört zu haben: Ja, Henner ist der Bruder des soeben abgedankten Regierungssprechers Steffen Hebestreit.
Foto: PCW