Ein Abend über die Partnerschaft Mainz-Odessa
Russische Bomben, Raketen und Drohnen töten jede Nacht Zivilisten, legen Wohnblöcke in Trümmern, zerstören gezielt die Infrastruktur. Doch in der Zeitung liest man nur noch sporadisch über die Ukraine. Um so wichtiger ist die Arbeit solcher Bürgerinitiativen wie des Partnerschaftsvereins „Mainz-Odessa“.
Dass dies keine gewöhnliche Jumelage ist, machten Peter Willisch, Edgar Wagner und Friedrich Roeingh bei ihrem Besuch im Presseclub deutlich. Vorsitzender Willisch berichtete, dass der Verein aus einer Bürgerpetition entstanden sei. Ohne dieses Votum der Mainzer hätten sich die Stadtpolitiker nicht mit dieser Frage befasst, die im April in der Besiegelung der Partnerschaft durch die beiden Oberbürgermeister mündete. Mainz bietet gute Voraussetzungen für eine Verbindung mit der attraktiven Hafenstadt am Schwarzen Meer, in der eine Million Menschen wohnen, aber seit dem Angriff Russlands noch viele tausend Flüchtlinge mehr leben. Viele Veranstaltungen zum Thema Ukraine und Odessa haben seit dem vergangenen Herbst Hunderte Bürger sensibilisiert. Prominente Gäste wie Katarina Barley vom Europa-Parlament und der Sicherheitsexperte Nico Lange waren zu Gast. Das Völkergemisch, die gemeinsame Expertise und Leidenschaft beim Weinanbau und die große historische Tradition haben die Städte gemeinsam. Dass selbst ehrenamtliche Helfer bürokratische Hürden überwinden müssen, zeigte Torsten Kirchmann am Beispiel der drei Löschfahrzeuge, die die Mainzer Feuerwehr den Kollegen in Odessa gespendet hat. Kirchmann ist Vorsitzender des Mainzer Presseclubs und Öffentlichkeitsreferent für den Hilfsverein. Wenn alles gut geht, kommen die Autos Anfang Juli am Bestimmungsort an, nachdem Berge von Papier mit Genehmigungen, Prüfungen und Erklärungen ausgefüllt worden waren.
Peter Willisch plant für 2026 eine Erholungsfreizeit für 40 ukrainische Kinder in Mainz, deren Eltern verstorben, an der Front im Einsatz oder verschollen sind. Für die Finanzierung des Aufenthalts von zehn Tagen in der Mainzer Jugendherberge benötigt der Verein noch viel Geld. Man freue sich selbstverständlich auch über Spenden aus Wiesbaden, meinte Willisch.
Das Spendenkonto bei der Mainzer Volksbank lautet: Partnerschaftsverein Mainz – Odessa, IBAN: DE38 5519 0000 0383 9710 17